In der heutigen digitalen Welt entwickeln sich die Technologien rasant, und die Grenzen zwischen der realen und der virtuellen Welt verschwimmen immer mehr. Einer der aufregendsten Trends, der derzeit in aller Munde ist, ist das Metaverse. Aber was ist ein Metaverse überhaupt?
Was ist das Metaverse?
Das Metaverse ist ein Begriff, der aus der Science-Fiction-Literatur stammt und ein virtuelles Universum beschreibt, das eine Vielzahl von digitalen Welten, Umgebungen und Erfahrungen umfasst. Es ist ein Online-Multiplayer-Ökosystem, das die Grenzen zwischen verschiedenen Spielen, Anwendungen und Plattformen verwischt und es den Nutzern ermöglicht, in Echtzeit miteinander zu interagieren, gemeinsam zu arbeiten, zu spielen oder Geschäfte abzuschließen.
Dabei gibt es nicht etwa nur ein einziges Metaverse, sondern viele fragmentierte Metaverses, die unterschiedliche Inhalte und Funktionsumfänge bieten. Man könnte durchaus sagen, “Metaverse” ist eine Technologie, die ein virtuelles Multiversum ermöglicht, das aus vielen kleinen Metaverses besteht.
Das Metaverse bietet unzählige Möglichkeiten und hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten, spielen und miteinander kommunizieren, grundlegend zu verändern. Es eröffnet neue Geschäftsmodelle und ermöglicht es Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen in einer immersiven und interaktiven Umgebung zu präsentieren. Gleichzeitig bietet es den Nutzern die Möglichkeit, in einem grenzenlosen Universum gemeinsam neue Erfahrungen zu sammeln.
In der Praxis wird der Begriff des Metaverse jedoch sehr breit ausgelegt und auf vielfältige technische Lösungen angewandt, die per Definition eigentlich gar kein Metaverse sind. Oft führt dies zur Verwirrung. Zwei zentrale Kriterien definieren, ob es sich um ein Metaverse handelt:
1) Raum und Zeit
Das Metaverse verfügt ebenso wie das echte Universum über die Dimensionen Raum und Zeit. Es ist dreidimensional und wird in Echtzeit synchronisiert, sodass direkte Interaktionen der Beteiligten miteinander möglich sind.
2) Echtzeit-Interaktionen: Multiplayer
In einem Metaverse können sich simultan mehrere Nutzer gleichzeitig aufhalten, sich grafisch sehen und in Echtzeit miteinander interagieren. Eine Einzelnutzer/Singleplayer-Lösung wie z.B. ein klassischer 3D- oder 360°-Rundgang für einen Anwender kann kein Metaverse sein.
Weitere Kriterien für das Metaverse sind nicht zwingend erforderlich, werden in der Zukunft aber voraussichtlich ihre Relevanz noch weiter entfalten.
3) Erweiterbarkeit
Das Metaverse muss nicht zwingend die Welt, wie wir sie kennen, darstellen, sondern kann unendlich groß sein und imaginäre Orte umfassen, die zu einer Metaverse-Lösung hinzu entwickelt werden können. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Gleiches gilt für die inhaltlichen Features.
4) Zugänglichkeit
Das Metaversum lebt von seiner dezentralen Struktur mit Nutzern als sogenannten Prosumenten. Die Nutzer generieren durch ihr Zutun Interaktionsmöglichkeiten und somit dynamischen Content. Um diesen Content zugänglich zu machen, benötigt ein Metaversum leistungsfähige Server für das Hosting.Für den Zugang der Nutzer gibt es unterschiedliche Strategien mit individuellen Vor- und Nachteilen. So ist es z.B. den Nutzer den Zugang mithilfe eigener Hardware (z.B. Smartphone, PC oder VR-Brille) zu gewähren. Alternativ kann die Anwendung auch per Streaming zur Verfügung gestellt werden, sodass der Nutzer sich lediglich über einen Browser einloggen muss, was den Zugang extrem niedrigschwellig macht.
5) Kommerzialisierbarkeit
Das Metaverse ist der Blue Ocean unserer Zeit – ein praktisch noch nicht erschlossener Markt mit inhaltlich unbegrenzten Möglichkeiten. An dieser Stelle ist mit Nachdruck auf folgendes Faktum hinzuweisen: Wir leben inzwischen in einer Zeit, in der Video-Games wie z.B. das von Epic Games entwickelte Fortnite allein jährlich Milliardenumsätze erzielen. Der Marktumsatz für Games, zumeist interaktive 3D-Games, ist inzwischen größer, als der Umsatz der Hollywood-Filmindustrie und der Musikindustrie kombiniert. Nicht nur der realwirtschaftliche Impact ist enorm. Auch die virtuellen Wirtschaftssysteme sind teils so komplex, dass große Game Studios u.a. auch Volkswirtschaftler beschäftigen, um die komplexen wirtschaftlichen Zusammenhänge in den Anwendungen selbst auszutarieren. Die fachlichen Schwerpunkte innerhalb unseres realwirtschaftlichen Bildungssystems fokussieren sich tendenziell immer mehr auf die digitale und somit auch auf die virtuelle Welt.
Warum gibt es noch nicht das Metaverse?
Der Markt für hochwertigen interaktiven Multiplayer-Content ist also nicht von der Hand zu weisen. Warum sprießen Metaverses dann nicht aus dem Boden wie Pilze? Oder warum gibt es noch nicht das Metaverse? Die Antwort ist mehrschichtig:
Derzeit lässt sich die digitale Realwirtschaft noch dichotom trennen in Programmierungen in den Bereichen “Game” und “Nicht Game” – wobei diese Kategorien natürlich sehr ungleich skaliert sind.
Das Metaverse jedoch ist ein Hybrid: Aus technischer Sicht ist es ein Multiplayer-Game-Ansatz – wenn auch mit einigen sehr spezifischen Schwerpunkten, die klar eher in den Bereich B2B fallen.
Das Metaverse bewegt sich somit an der Grenze der üblichen Marktprofessionalisierung – bewährte Akteure in diesem neuen Feld gibt es einfach noch nicht. Für die Umsetzung eignen sich daher insbesondere Studios mit dem fachlichen Know How beider Welten: Programmierung von interaktiven Anwendungen, idealerweise Games und B2B-Programmierung. Nicht alle Akteure am Markt verstehen sich auf diesen Spagat, aber wie Aristoteles schon wusste: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile”.
Durch Nutzung der Unreal Engine 5 wird die Realisierung eines moderat skalierten Metaverse-Ansatzes jedoch möglich. Sie wird sowohl für Games, als auch für Produktkonfiguratoren und Architekturvisualisierungen verwendet. Studio 2038 verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Anwendung der Unreal Engine 5 für verschiedenste Szenarien.
Nichtsdestotrotz ist die Entwicklung eines Metaverse technisch anspruchsvoll und zeitaufwändig.
Innerhalb der kommenden Jahre ist jedoch durchaus der ein oder andere hochwertige Ansatz zu erwarten, der das Potential hat, diesen Blue Ocean zu erschließen.
Wie kaum woanders kommt es inhaltlich bei der jeweiligen Metaverse-Lösung auf den Product-Market-Fit an. Wenn das Metaverse keinen Mehrwert schafft, hat es keine Chance am Markt. Hinzu kommt die kritische Masse von Multiuser-Lösungen: Die kritische Masse beschreibt die Anzahl von Nutzern, die benötigt wird, um einen Selbstverstärkungsprozess in Gang zu setzen, bei dem die Attraktivität und das Wachstum der Lösung erhalten bleibt. Wird die kritische Masse zu lange unterschritten oder gar nicht erst erreicht, bedeutet dies in der Regel das Ende der Anwendung. Sobald diese Schwelle erreicht ist, wird es jedoch wahrscheinlicher, dass neue Nutzer hinzukommen und bestehende Nutzer weiterhin engagiert bleiben. Dies ist dann Grundlage des Wachstums des Metaversums.
Das Metaverse mitgestalten
Ein Universum erschafft man nicht allein. Sie suchen eine dedizierte Beratung oder einen technischen Partner für die Entwicklung Ihres Konzepts oder die Integration Ihrer Inhalte in ein bestehendes Metaverse? Gerne besprechen wir mit Ihnen die Möglichkeiten. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
